Unsere Geschichte

Aller Anfang ist schwer. Im Oktober 2018 erfüllten wir uns unseren Traum und kauften uns einen Land Rover Defender 110.

Wir kauften unseren Kalle mit etwa 240.000 km auf der Uhr. Dafür aber für einen erschwinglichen Preis. Außerdem waren wir uns recht sicher mit ihm, da er gerade TÜV bekommen hatte und sowohl die Probefahrt als auch der erste Eindruck sehr gut waren.

Aber leider wurden wir kurze Zeit später enttäuscht. Wir hatten schon beim Kauf ein paar Abstriche gemacht (schlecht bzw. gar nicht funktionierende Sitzheizung, kein Tempomat, große Delle im Kotflügel…) aber nichts desto trotz waren wir guter Hoffnung. Wir waren abends unterwegs und ich (Pia) wollte zurückfahren und startete das erste Mal selbst den Motor. Beziehungsweise auch nicht, da es einfach nicht funktionierte. Ich hatte schon die Befürchtung, dass ich irgendeinen doofen Fehler machte, denn als Tobi es versuchte sprang er an. Am nächsten Tag passiert mir es dann schon wieder und die Zweifel an mir selbst wurden immer größer. Doch als es auch Tobi mehrmals passiert wussten wir, dass es nicht an meinem Ungeschick lag, sondern an unserem Defender…

Das war natürlich das Negative an der ganzen Sache. Also begann die Fehlersuche. Erster Schritt: Membranventil austauschen. Dabei stellten wir fest, dass das alte nicht richtig eingebaut war. Trotzdem hatten wir damit keinen Erfolg. Zweiter Schritt: Eine neue Batterie. Damit sprang er ganze zweimal wieder ordentlich an. Aber leider war auch dies nicht die Ursache. Letztendlich haben wir gefühlt den halben Motor auseinander gebaut, um die Kupferdichtringe unter den Pumpedüsenelementen zu tauschen. Diese waren tatsächlich schon ziemlich hinüber und nachdem wir alles getauscht und gereinigt hatten, konnten wir es endlich testen. Und TADA er schnurrt wieder wie ein Kätzchen.

Danach brachten wir unseren großen erstmal in die Offroad-Manufaktur Hamburg. Die Manufaktur hat sich vor allem auf Defender und Umbauten spezialisiert und nun sollten sie Kalle einmal unter die Lupe nehmen, nicht das wir noch mehr Überraschungen erleben. Nachdem sie sich alles angeschaut hatten, eine Probefahrt gemacht hatten und uns noch einige Tipps gegeben hatten, erhielten wir eine Liste mit alle den Dingen, die in naher Zukunft zu machen waren. Es war doch etwas mehr als erwartet, aber trotzdem war es wohl kein Fehlkauf.

Übrigens bis heute bereuen wir es nicht uns einen Defender gekauft zu haben. Ganz im Gegenteil! Er macht uns jeden Tag ein bisschen glücklicher 🙂

Wir hatten uns dann doch ein etwas zu ehrgeiziges Ziel gesetzt. Wir wollten noch vor Weihnachten mit all den Reparaturen fertig sein, um ihn mit nach Schweden zu nehmen. Doch ein Defender wäre keine Defender, wenn man nicht noch einige Überraschungen bei der ganzen Arbeit erleben würde. Wir versuchten alles in vielen, vielen Nachtschichten fertig zu bekommen und ich war sogar recht zuversichtlich. Denn wir hatten tatkräftige Unterstützung von Freunden. Allerdings wurden wir öfters mal von nur einer einzigen Schraube aufgehalten. Wir mussten leider feststellen, dass Reparaturarbeiten in der Vergangenheit an Kalle mehr mit Kraft als mit Verstand erledigt wurden. Einige Schrauben wurden einfach wieder benutzt, obwohl sie bestimmt schon damals kaputt waren. Das bedeutete natürlich, dass die Schrauben total abgegnaddelt waren und man sie nur mit sehr viel Arbeitsaufwand, Gewalt und Hitze abbekam. Dadurch verbrachten wir teilweise mehrere Stunden an nur einer einzigen Schraube…

Insgesamt schafften wir aber trotzdem sehr viel: Die Radmitnehmer, das Kugelgelenk vorne rechts, die Stoßdämpfer, die Fahrwerksbuchsen und der Dieseldruckregler wurden getauscht. Und noch vieles mehr… Ich schaffte es sogar noch eine Werkstatt zu überreden unsere neuen Reifen auf die Felgen aufziehen zu lassen. Sämtliche Ersatzteile waren sogar noch kurz vor Weihnachten angekommen. Nun mussten nur noch die Bremsen entlüftet werden. Doch leider war das Glück nicht auf unsere Seite. Wir mussten quasi nur noch eine einzige Verschraubung anziehen, doch leider mussten wir feststellen, dass die Überwurfverschraubung der Bremsleitung defekt war. Es waren nur noch ein paar Stunden bis unsere Fähre nach Schweden fuhr und die Überwurfverschraubung konnten wir leider nicht selbst tauschen. Gerade in Sachen Bremsen lassen wir es dann doch gerne von meinem Fachmann machen. Wohl oder übel mussten wir an dieser Stelle aufgeben und unser ganzes Gepäck in den Passat umladen. Wir waren ganz schön deprimiert. So viel Arbeit für nichts! Im Nachhinein sagten wir uns aber, dass es wohl ganz gut so war. Wir hätten keine Probefahrt mehr machen können. Und wir hätten direkt 1.000 km fahren müssen. Da war es vielleicht doch nicht so schlecht auf Nummer Sicher zu gehen. Außerdem hätten wir ohne den Zeitdruck nicht so viel in der kurzen Zeit geschafft.

Nun mussten wir leider einige Wochen warten bis die Werkstatt einen freien Termin hatte. Aber das lange Warten wurde belohnt. Die Überwurfverschraubung und der Unterdruckschlauch wurden getauscht und die Bremsen wurden entlüftet.

Seitdem läuft unser Kalle wieder Einbandfrei und wir konnten endlich mit dem Innausbau starten!

 

 

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