Einbau Seitenstaubox Defender 110 TD5

Vorwort

Der Defender Station Wagon hat unter dem linken Radkasten ungenutzten Platz. Da wir unseren Defender zu einem Camper ausgebaut haben und auf jedes bisschen Platz angewiesen sind, haben wir uns dafür entschieden diesen ungenutzten Raum mit einer Seitenstaubox auszustatten.

Wir haben uns für die Box von Nakatanenga entschieden, somit beziehen sich unsere Einbautipps und die Maßangaben natürlich auch auf dieses Modell. Wir gehen davon aus, dass sich die Erfahrungen und Vorgehensweisen unseres Einbaus mit leichten Änderungen auf die Kisten aller anderen Hersteller anwenden lässt.

Haftungsausschluss

Achtung: Diese Montageanleitung dient lediglich als Richtlinie und wurde nach bestem Wissen erstellt. Der Einbau ist als private Arbeit zu betrachten und befolgt keinerlei Werkstattstandarts. Für Fehler die eventuell während der Ausführung entstanden sind, übernehmen wir keinerlei Haftung. Besonders bei elektrischen Arbeiten ist besondere Vorsicht geboten und im Zweifel immer ein Fachmann hinzuziehen. Für die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen und die persönliche Schutzausrüstung ist jeder selbst verantwortlich. Durch die Umbaumaßnahmen können Schäden an Fahrzeug und Person entstehen. Die ABE und Garantie können erlöschen. Alle Umbauten geschehen auf eigene Gefahr.

Werkzeuge:

  • Maul/Ringschlüssel 17/19 und Torx 50
  • Flach und Anschlagwinkel
  • Bohrer 2mm, 5mm und 8-10mm oder Stufenbohrer
  • Dremel mit Flexwelle
  • Akkuschrauber
  • Stichsäge mit Metallblatt
  • Winkelschleifer
  • Nietzange
  • Schraubendreher Kreuz PZ2
  • 8ter Ringschlüssel
  • Kreppband und Bleistift

einbau

vorbereitung

Bei wem sie noch verbaut ist, der muss als erstes die Strebe zur Gurtbefestigung entfernen (Verbindung zwischen Hecktraverse und Radkasten). Die Strebe ist oben im Kotflügel (von Innen und Unten) und unten mit der Stoßstange (im Radkasten und außen an der Hecktraverse) verschraubt. Die Strebe dient bei 7Stitzern (TD4) bzw. 9 Sitzern (TD5) zur Aufnahme der hinteren Gurtbefestigung und kann ohne Probleme entfernt werden, wenn die Sitze nicht verbaut sind. Bei uns waren die Schrauben so fest, dass der Torx bei beiden Schrauben nach kurzer Zeit durchgedreht ist. Zum Entfernen der Schrauben haben wir auf der Außenseite die Schraubenköpfe mit dem Winkelschleifer entfernt.

Als nächstes muss der Radkasten innen und Kotflügel außen gereinigt werden.

Ausschnitt Kiste

Großzügig die Außenseite des Radkastens mit Malerkrepp abkleben. Tipp: Nehme nicht zu einfaches Kreppband. Dadurch ersparst du dir am Ende mühsames abpulen.

Mit der Flexwelle des Dremels ein kleines Loch als Startpunk für die Bemaßung von innen nach außen bohren. Das Loch so platzieren, dass es möglichst dicht unter dem Kotflügelblech und so weit hinten, dass es gerade so weit vom der Plastikabdeckung der Rückleuchten entfernt ist, dass die Schraubenköpfe noch Platz haben. Das Loch dient als Maßbezugspunk für das jetzt erfolgende Anzeichnen.

Den Anschlagwinkel an die hintere Fahrzeugkante anlegen und auf die Höhe des Loches schieben. Jetzt wird eine Linie entlang des Anschlagwinkels gezogen. Auf der Linie in Richtung Fahrzeugfront die Kistenbreite anzeichnen (360mm ab der hinteren Kante der Bohrung). Von der Bohrung hinten und der vorderen Markierung jeweils, mit Hilfe des Flachwinkels, einen Strich in Länge der Kistenhöhe minus 5mm (270mm) ziehen. Jetzt die beiden Endpunkte der Senkrechten verbinden und über den Abstand zum oberen, waagerechten Strich den Parallelenverlauf kontrollieren. Anschließend die Maße und Winkel der Anrisse kontrollieren (360x270mm)

Jetzt kommt der wirklich spannende Teil:

Mit dem Stufenbohrer bzw. einem Bohrer in Größe der Sägeblattbreite ein Loch bohren, dessen Oberkante ein Paar Millimeter unter dem oberen Anriss liegt. Stichsäge in das Loch einsetzen und wenige Millimeter unter dem oberen Anriss entlang sägen.

Jetzt jeweils innen ein weiteres Loch zum Einsetzen der Stichsäge bohren und die senkrechten Anrisse herunter sägen. Beim Schnitt entlang des rechten, senkrechten Schnittes trefft ihr im unteren Bereich auf ein „Knotenblech“. Die Ecke des Knotenbleches fällt dem Ausschnitt zum Opfer.

Ein weiteres Loch knapp oberhalb der unteren Lienen bohren und entlang des waagerechten Anrisses sägen. Beim Sägen empfiehlt es sich, dass eine zweite Person das Blech etwas festhält, um die Vibrationen durch die Stichsäge zu verringern.

Jetzt muss die obere Kante soweit herunter geschliffen bzw. gefeilt werden, dass die Box oben glatt an der Unterseite des Radkastens anliegen kann.

Um auf das finale Kistenmaß zu kommen misst man jetzt ab der Oberkante das genaue Maß an mehreren Stellen nach. Unten (275mm) und verbindet die Punkte mit einer Linie. Anschließend müssen nur noch die beiden kurzen Schnitte senkrecht und der Schnitt waagerecht entlang des neuen Anrisses erfolgen.

Fürs erste einsetzten der Box müssen jetzt nur noch die Schnittkanten entgratet und die Strebe, die zur Versteifung des Kotflügels dient, entfernt werden.

Befestigen der Kiste

Wenn die Box passt und einem der große Stein vom Herzen gefallen ist, kann der Einbau erfolgen. Die Box wird eingesetzt und oben gegen den Radkasten gedrückt. Die Bohrungen im Rahmen der Box haben wir per Edding übertragen und anschließend gebohrt. Die oberen 7 Löcher im Rahmen der Kiste gehen in den Innenraum, hier muss darauf geachtet werden, dass der Bohrer keine Teile des evtl. Ausbaus oder der Innenausstattung beschädigt.

Wenn alle Löcher gebohrt und entgratet sind und die Schnittkanten lackiert sind, kann die Kiste mit Flüssig-Dichtung am Rahmen und auf der Oberseite als Antidröhn und Staubschutz eingesetzt und genietet werden.

Bei unserer Nietzange ist der Kopf so groß, dass wir die Dichtung entfernen mussten, um die Nieten gerade einzusetzen. Die unteren fünf Löcher werden nicht vernietet, sondern zusammen mit dem Deckelscharnier verschraubt.

Anschließend noch die Ketten als Öffnungsbegrenzung und die Dichtung montieren. Wir wollten auf Nummer sicher gehen und haben noch zwei M5 Schrauben durch die Oberseite der Staubox und den Kotflügel geschraubt.

fazit

Die Box sieht sehr gut aus und macht einen sehr hochwertigen Eindruck. Sowohl das alle Kanten sauber und fein verschweißt sind, als auch die Pulverbeschichtung wirken sehr hochwertig. Die hochwertige Dichtung in Verbindung mit dem stabilen und nachstellbaren Hebelverschluss lässt vermuten, dass die Box ziemlich Staub- und Spritzwassergeschützt schließt.

https://www.instagram.com/defenderexplorethenorth/


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